Nahversorgung für Geiselbach ja!
Fulde testet TEGUT TEO
Deutschlands wohl „kleinster Vollsortimenter“ heißt Teo und steht in der Lindenstraße in Fulda. Der rund 50 Quadratmeter große digitale Tegut Store bietet mit über 950 Produkten ein vollkommen neues Einkaufserlebnis.
Was wir wissen
- Aufgrund der Schließung des Kaufhauses Thoma wurde eine Umfrage mit dem Wunsch nach einem Dorfladen durchgeführt. Die Ergebnisse waren wegen zu geringer Beteiligung und Qualität der Rückläufer nicht aussagekräftig.
- Seitens der Gemeinde wurde behauptet, dass zum weiteren Vorgehen eine enge Beteiligung und Abstimmung mit den Vereinen und Bürger/innen stattgefunden habe. Dem war aber nicht so. Das „Projekt“ wurde ohne Information und Einbindung der Bevölkerung in einer nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Mitte 2019 auf den Weg gebracht.
- Der Bürgerschaft liegt weder eine Kosten-/Nutzenrechnung noch eine Bedarfsanalyse oder stichhaltige Begründung vor. Laut Aussage der Gemeinde würde der Investor alle Kosten tragen. Dies steht jedoch im krassen Gegensatz zu den gemeindlich zu tragenden „Erschließungskosten“ für das Areal in Höhe von 1,2 Mio€.
- Insb. die Abwasserentsorgung erscheint unverhältnismäßig kompliziert und kostenintensiv.
- Die Verkehrsanbindung ist problematisch, da diese in engem Zusammenhang mit dem neuen Kreisel steht.
- er Investor geht von einem Einzugsgebiet mit mindestens 5000 Kunden aus. Dies scheint doch sehr optimistisch. Dieser potentielle Kundenkreis ist überwiegend überregional. Geiselbach soll hierfür die Infrastruktur bereitstellen
- Die Flächenversiegelung ist unangemessen groß. Das schränkt die für die Wohnbebauung übrigen Flächen in der Gemeinde erheblich ein.
- In der letzten öffentlichen Sitzung (24.04.2020) wurde u.a. das Thema Gewerbegebiet „Omersbacher Weg“ (Schwerpunkt Nettomarkt) behandelt. Die Fragen eines ausscheidenden Gemeinderatsmitglieds wurden nicht zugelassen. Er wollte wissen, ob es einen bestehenden Pachtvertrag für das Gelände gäbe und dies Auswirkungen auf die Planungen habe. Herr Jung von der Verwaltung erklärte dazu, dass hierzu Regelungen im Vertrag vorhanden seien, die nicht in die Öffentlichkeit gehörten. Ferner zog er den Datenschutz als weitere Begründung für die Entscheidung heran.
- Es wurde aber bekannt, dass die Gemeinde offensichtlich die Verträge mit dem Investor bereits endgültig abgeschlossen hat. Der „alte“ Landrat scheint massiv zur Genehmigung des Bauvorhabens „Nettomarkt“ gedrängt worden zu sein.
- Bedenken des Naturschutzes erscheinen nicht im erforderlichem Maße berücksichtigt.
Wir haben eine Alternative
- Die Nahversorgung in einer Gemeinde ist ein wesentlicher Bestandteil von Selbstbestimmung und Lebensqualität für alle Bürger.
- In Geiselbach sind in den letzten Jahren Einrichtungen der Nahversorgung in beiden Ortsteilen schrittweise verschwunden.
- Was ist Nahversorgung für eine Gemeinde: „Das Angebot von Gütern des täglichen Bedarfs, vor allem von Lebensmitteln, auch von Dienstleistungen, das zentral gelegen und fußläufig zu erreichen ist“.
- Wenn wir diesen Anspruch als Ziel unserer Aktivitäten zur „Reaktivierung“ von Einrichtungen der Nahversorgung haben, ist ein überregionaler Nettomarkt, außerhalb der Ortsgrenzen in einem neuen Gewerbegebiet, keine Lösung.
- Vor diesem Hintergrund hat das Bürgerforum bereits vor 2 Jahren ein langfristiges Konzept zu diesem Thema für Geiselbach entwickelt.
- In Zusammenarbeit mit Tegut, der Arbeiterwohlfahrt und dem Behinderten-Werk Main-Kinzig wurde eine ortsnahe Lösung der Lebensmittelversorgung erarbeitet. Da Tegut diese Art von Lebensmittelläden als Inklusionseinrichtungen betreibt, wird hier auch noch ein positiver Beitrag zur Unterstützung von Mitbürgern mit Einschränkungen im Berufsleben geleistet.
- Teil dieses Gesamtkonzeptes sind auch Einrichtungen für Dienstleistungen der Daseinsvorsorge (wie Gesundheit, Bank- und Postservice, Jugendtreff, Cafe-Treffpunkt, BürgerMobil, ÖPNV, Dorfgemeinschaftshaus usw).
- Dieses Konzept haben wir im Vorfeld Mitgliedern des Gemeinderates erläutert und vorgestellt.